Im Sand scharren, nach Körnern picken und dann ein ausgiebiges Staubbad, so sieht das Leben unserer Bioland-Hühner aus. Zu fressen gibt es ausschließlich Futter aus ökologischem Anbau. Färbemittel für den Dotter und vorsorglicher Einsatz von Medikamenten sind verboten.
Aber was passiert eigentlich mit den männlichen Küken, was bedeutet Bruderhahn und was Zweinutzungshuhn?
Rund 45 Millionen männliche Küken wurden bisher jährlich aussortiert, während die weiblichen, auf Hochleistung gezüchteten Küken, zum Eierlegen aufgezogen wurden. Hähne legen jedoch keine Eier und eignen sich aus diesen Zuchtlinien kaum als Masthähnchen. Sie setzen weniger Fleisch an und es dauert länger, sie zu mästen, sodass sie so aus ökonomischen Gründen aussortiert werden.
Seit Januar 2022 ist das Töten von geschlüpften Eintagsküken verboten. Es gibt nun zwei Varianten in der Hühnerhaltung:
Der Bioland-Verband sowie Demeter und Naturland lehnen die In-Ovo-Selektion ab, denn dabei werden männliche Küken weiterhin getötet, nur eben vor dem Schlupf. Es bleibt also die Aufzucht der Bruderhähne, die bei Bioland bereits seit März 2021 vorgeschrieben ist. Da auch Bioland-Höfe wirtschaftlich existenzfähig arbeiten müssen und dabei gleichzeitig den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden wollen, wird die Zucht sogenannter Zweinutzungshühner erforscht.
Fakten zum Thema Bruderhahn vom Bioland-Verband:
Fakten zum Thema Zweinutzungshuhn vom Bioland-Verband:
Die Aufzucht der Bruderhähne ist nur eine Zwischenlösung, bis das Zweinutzungshuhn ausreichend erforscht und gezüchtet ist. Dieses soll sowohl Eier als auch Fleisch in ausreichender Menge liefern. Erst dann lohnt sich die Aufzucht von Henne und Hahn auch wirtschaftlich. Deshalb engagiert sich der Bioland-Verband in verschiedenen Projekten in der Züchtung dieser Zweinutzungsrassen.
Zu den Eiern gehören die Hähne untrennbar dazu. Wer ein stabiles, ausgeglichenes System in der Geflügelwirtschaft unterstützen möchte, kann nicht nur die Eier essen. Auch das Fleisch der Suppenhühner und der Bruderhähne braucht seine Käuferinnen und Käufer. Bioland als Ökogemeinschaft steht in der Verantwortung für einen ethischen Konsum.
Mit dem Kauf der Eier und des Fleisches aus Bruderhahn- oder Zweinutzungshuhn-Aufzucht leisten Sie einen nachhaltigen Beitrag und unterstützt die Arbeit der Bioland-Höfe und die Forschungstätigkeit. Geschmacklich kommen Sie dabei voll und ganz auf Ihre Kosten. Das Fleisch und die Eier schmecken richtig lecker.
08.07.2022