Liebe Kundinnen, liebe Kunden,
wir möchten uns für die unkritische Weitergabe der Bauernproteste in unserem Newsletter am letzten Freitag entschuldigen. Zu Recht haben wir empörte Antworten von aufmerksamen LeserInnen bekommen.
Mein Mann und ich führen ein ökologisch wirtschaftendes Unternehmen und distanzieren uns ausdrücklich vom Aufruf zur Bauern-Demo in Münster am 8. Januar und in Berlin am 15. Januar. Wir sind als landwirtschaftlicher Betrieb wohl Mitglied des deutschen Bauern-verbandes, aber das bedeutet längst nicht, dass wir alle Meinungen des Verbandes teilen.
Der Artikel ist durch unglückliche Umstände entstanden und aufgrund der Urlaubssituation nicht von mir und meinem Mann gegengelesen worden. Normalerweise ist das auch nicht nötig, aber in diesemFall hätte es einen anderen Blick gebraucht.
Wir stehen nicht zu den Bauernprotesten, so wie sie geplant sind. Mit den modernen, riesigen Landmaschinen eine Demonstration zu machen, ist nicht nur ökologisch fragwürdig, weil viel Diesel unnütz verbraucht wird, sondern auch gefährlich, weil es Menschen und vor allem Kinder im Straßenverkehr gefährdet.
Wir möchten uns auch an dieser Stelle vom anstehenden Bahnstreik und von den Protesten der LKW-Fahrer distanzieren, falls das so verstanden worden ist, dass wir das unterstützungs-würdig finden. Das sind nicht unsere Themen. Die Bahn soll nicht streiken, sondern fahren, pünktlich sein und besser werden, damit sie die Menschen auf die Schienen statt auf die Straße bringt. Die Regionalität sollte Vorrang haben und der Transport mit dem LKW hinterfragt werden. Wissen wir, wie viele unsinnige,überflüssige Dinge über die Straßen gelenkt werden und wie viel Natur wir damit zerstören?
Für uns als Öko-Betrieb spielen Agrarsubventionen eine finanzielle Rolle. Wir würden aber lieber darauf verzichten und ohne Dieselsubventionen auskommen und von einer Befreiung der KFZ Steuer von Treckern absehen. Allerdings sollten Erzeugerpreise für eine nachhaltige Produktion höher sein, damit Landwirte von dem gut leben können, was sie erzeugen. Das sollten sie am besten ökologisch tun, damit nicht noch mehr Kosten für die Umwelt und das Grundwasser entstehen, wie es immer weiter der Fall ist. Die Genehmigung von Glyphosat ist auf weitere 10 Jahre von der EU erteilt worden anstatt es endlich zu verbieten, weil es Gift für die Pflanzen- und Tierwelt ist. Das allein wäre eine Großdemo wert, mit Fahrrädern allerdings und nicht mit überdimensionalen Traktoren.
Sie als unsere KundInnen sind bereit, mehr Geld für Ihre Lebensmittel auszugeben, umsicherzugehen, dass die Umwelt geschont wird, Ihre Gesundheit gefördert und um eine enkeltaugliche Erde zu erhalten.
Dafür möchten wir hier Danke sagen, dass Sie diesen Weg mit uns gehen.
Für die entstandene Verwirrung möchten wir nochmal Entschuldigung sagen und uns für IhreRückmeldungen dazu bedanken. Bitte teilen Sie uns weiterhin mit, wenn Sie irritiert sind. Denn wir möchten Ihre Anmerkungen ernst nehmen, so wie wir nicht nur irgendein Produkt verkaufen, sondern mit viel Leidenschaft hinter unserer ökologischen Sache stehen.
Mit herzlichen Grüßen
Victoria und Jörg Schulze Buschhoff
