Unkrautmanagement erfordert viel Fachwissen

Die beiden Gärtnergesellen Patrick und Jan sind bei Ökullus die Spezialisten für die Unkrautbekämpfung. Damit das angebaute Gemüse gut wachsen kann und Beikräuter nicht überhandnehmen, beobachten sie jeden Tag die Kulturen auf den Feldern und entscheiden danach welcher Arbeitsschritt erforderlich ist. Das übrige Gärtnerteam dankt es ihnen, denn die Ernte auf dem überwiegend unkrautfreien Acker wird dadurch wesentlich vereinfacht. 
Im Bioland-Anbau verzichten wir auf Herbizide und bekämpfen die Beikräuter überwiegend mechanisch, dadurch schonen wir die Umwelt und ernten gesundes Gemüse. Wo immer möglich setzen wir zeitsparende Maschinen ein, es bleibt jedoch viel von Hand nachzuarbeiten, was sich letztendlich auch auf den Preis für unser Bio-Gemüse auswirkt. 

Das richtige Timing ist entscheidend!

Bevor unser leckeres Bio-Gemüse geerntet werden kann sind fünf bis sieben und mehr Arbeitsgänge allein für die Unkrautbekämpung erforderlich. "Ganz wichtig dabei ist das richtige Timing" erzählt Patrick. Bereits zwei Wochen vor der Aussaat oder Pflanzung wird der gepflügte Boden mit der Kreiselegge vorbereitet. Danach folgen zwei weitere Arbeitsgänge mit dem Striegel, dabei werden Unkräuter ausgerissen und verschüttet. Erst dann wird gepflanzt oder gesät. 

Während der Wachstumsphase der Kulturen sind mindestens zwei bis vier Fahrten mit Hackscharen erforderlich. Anzahl und Zeitpunkt ist abhängig von der Gemüsesorte. Zwischen den Pflanzen in der Reihe muss von Hand nachgearbeitet werden, das heißt bei jungem Salat oder Kohl Hacken und Zupfen bei ausgesäten Möhren, Roter Bete oder Pastinake.

Hacken, Hacken und noch mal Hacken

Im Bioland-Anbau wird bekanntlich auf Herbizideinsatz verzichtet. Das ist gut für den Boden, für das Grundwasser und gut für die Tier- insbesondere die Insektenwelt. Unkräuter oder Beikräuter werden überwiegend mechanisch bekämpft. Dafür wird, wo immer möglich, mit einem speziellen Geräteträger gearbeitet, der mit Hackscharen ausgestattet wird. Die Hackgeräte sind auf die Reihenabstände der Pflanzmaschine abgestimmt.

Bei manchen gesäten Kulturen wird die thermische Bekämpfung der Unkräuter durch Abflammen angewandt. Dieser Arbeitsgang erfolgt bevor die Aussaat aus dem Boden wächst, erfordert also äußerstes Fingerspitzengefühl und Wissen zur genauen Keimdauer der Gemüsesorten.

Mulchen - eine Alternative?

Bei rankenden Gemüsepflanzen wie Kürbis oder Zucchini kann der Geräteträger mit Hackschar nicht eingesetzt werden. Die Kürbisgewächse werden deshalb direkt in Mulchvlies gepflanzt, welches den Aufwuchs von Unkraut verhindert. Auch in unserem Folientunnel verwenden wir ein Mulchvlies für den Anbau von Spitzpaprika und Zuckermelone. 

Aktuell läuft der Versuch mit Kleegrasheu zu mulchen. Dieses Schnittgut ist ein „Nebenprodukt“ unserer Fruchtfolgewirtschaft. Der Vorteil der pflanzlichen Mulchschicht ist ein deutlich lebendigerer Boden als unter Vlies. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber der Verwendung von Vlies ist die Vermeidung von Müll, denn Vlies muss nach mehrmaligem Gebrauch entsorgt werden.

Unkrautbekämpfung mit dem Fobromobil

Per Joystick  aber im Schneckentempo

Vielleicht haben Sie das futuristisch anmutende Fahrzeug schon auf unseren Ackerflächen beobachtet. Mit dem Überkopfrahmen bietet es einen ungewöhnlichen Anblick. Die Besonderheit ist, dass auch im Zwischenachsbereich landwirtschaftliche Geräte angebaut werden können. Möglich wird dies durch den speziell konstruierten Rahmen. Die Fahrerin / der Fahrer hat dadurch freie Sicht auf die Arbeitswerkzeuge.

Per Joystick ist das Fahrzeug bequem aus einer Hand steuerbar. Das erleichtert die Führung, denn trotz Schneckentempo ist hierbei Konzentration gefragt, es darf nicht aus der Reihe getanzt werden.

04.08.2023